Wartungstörn Hybrid Antrieb 1

Unser Katamaran bekommt eine leistungsfähige Lithium Batteriebank für den Antrieb durch 2 elektrische Unterwasser-POD Antriebe der Firma E-Tech Drives (starboats.eu).

Dafür installieren wir zunächst leistungsfähigere und zusätzliche Solarmodule, denn wir möchten unsere Fahr- und Servicebatterien hauptsächlich mit der Sonne aufladen und sind gespannt wie die Energiebilanz im praktischen Betrieb aussehen wird.

Dann sind die Lithium Batterien an der Reihe. Wir haben uns für sogenannte LifePo4 Batterien entschieden. Das ist eine spezielle Zellchemie, welche sich von den gewöhnlichen Lithium Batterien in Handys, Autos und den meisten PV Heimspeichern unterscheidet. Unsere LifePo4 Batterien sind eigensicher. Dies bedeutet sie können nicht abbrennen oder explodieren. Auch dann nicht, wenn sie beispielsweise zu tief entladen werde, wenn sie überladen werden oder wenn sie mechanisch beschädigt werden. In all diese Fällen ist bei Lithium Ionen oder Lithium Polymere Akkus höchste Vorsicht geboten. Allerdings nicht so bei unseren sicheren Batterien und damit tragen wir den besonderen Umständen auf einer Segelyacht Rechnung, denn dort werden an die Sicherheit und den Brandschutz ganz besondere Anforderungen gestellt.

In der Aktio Marina hebt der Travellift unseren Katamaran RUBIKON aus dem Wasser und stellt uns auf einen Landliegeplatz. Dort installieren wir die beiden elektrischen POD Antriebe mit einer Leistung von jeweils 10 kW vor den Ruderblättern. Hinter den Ruderblättern sind zu diesem Zeitpunkt immer noch die Saildrives der beiden Yanmar Dieselmotoren.

Wir lassen uns wieder zu Wasser setzen und machen einen Probetörn mit unserem neuen Antrieb, wobei wir zur Sicherheit noch den konventionellen Antrieb in der Hinterhand haben.

Aber schnell stellt sich heraus, dass unsere Überlegungen zutreffend waren und unsere Panungen korrekt. Lediglich die Schrauben stellen sich als unglückliche Wahl heraus. Die montierten 3-Blatt Festpropeller laufen immer mit und kommen dabei in Schwingungen, was unangenehme Geräusche erzeugt, derart laut, dass wir sofort beschliessen auf Klapp-Propeller von Felxofold auszuweichen.

Und auf dem Probetörn beginnen wir die Dieselmotoeren abzuschliessen. Wir kappen die Leitungen. Entfernen die elektrischen Anschlüsse. Wir bereiten alles für den Ausbau der Dieselmotoren vor.

Zum Ende unserer Zeit in Preveza hin lassen wir uns wiederum in der Aktio Marina an Land setzen und holen die Dieselmotoren samt Saildrives aus den Motorräumen, welche fortan keine solchen mehr sein werden. Nach einigen Überlegungen stellen wir fest, dass sich hierfür recht einfach die Grossfall eignet und wir ziehen die Motoren mit der elektrischen Winsch aus den Motorräumen, wobei wir gleichzeitig nach achtern abspannen. Das klappt viel besser als erwartet und auf ähnliche Art und Weise klappt auch die Verladung der Motoren im VW Bus.

Wir haben unseren Plan erfolgreich umgesetzt und alle sind begeistert von der neuen lautlosen Art durchs Wasser zu gleiten – auch lautlos wenn einmal kein Wind ist oder wir anlegen wollen.

Am merkwürdigsten ist zunächst das Gefühl beim Aufstoppen und vor der Kaimauer beim Anlegen. Es fehlt das aufheulende Brüllen der Motoren. Gleich krachen wir ungebremst auf die Kaimauer ? Nein – wir kommen zum Stehen. Das Aufstoppen geht genauso gut oder eher besser als zuvor. Nur eben ohne das Gebrüll. Fühlt sich komisch an, aber wir werden uns dran gewöhnen, da bin ich mir sicher.

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